Der Petersplatz in San Pedro, Valsanto.
Der Petersplatz in San Pedro, Valsanto.

San Pedro, Valsanto – 08.04.2024 (RTCIU) – Die Generalkongregation der Kardinäle hat beschlossen, dass der Leichnam des verstorbenen Papstes Simon II. in einer heiligen Prozession am Mittwoch, 10. April 2024 in den Petersdom überführt und dort aufgebahrt wird. Dies gab das Büro von Kardinalkämmerer Janosch Stanislawa, bekannt, der dieser Versammlung aller Kardinäle der Weltkirche nach dem Eintritt der Sedisvakanz traditionell vorsitzt.
Die Überführung des Leichnams wird ein bedeutendes Ereignis sein, bei dem zahlreiche Gläubige erwartet werden, um Abschied zu nehmen und für den verstorbenen Papst zu beten.
Weiterhin wurde beschlossen, dass die offiziellen Trauerfeierlichkeiten für Papst Simon II. am Freitag, dem 12. April 2024 auf dem Petersplatz stattfinden werden. Die Zeremonie wird vom Kardinaldekan Robert Fischer geleitet. Im Anschluss an die Trauerfeier wird die Grablegung in der Krypta der Basilika vorgenommen, durchgeführt von Louis Kardinal de Renaldi, dem Kardinalstaatssekretär. Diese Aufgabenverteilung folgt nach Informationen aus der Kurie den Anordnungen, die der Heilige Vater selbst hinterlassen hatte.

Der Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zur Wahl des neuen Papstes (das sogenannte Konklave) ist für den 14. April 2024 geplant. Es wird erwartet, dass an diesem Tag mindestens zwei Wahlgänge stattfinden werden, um einen Nachfolger für Papst Simon II. zu wählen.
Ab diesem Zeitpunkt werden sich die wahlberechtigten Kardinäle nach den Vorschriften des Kirchenrechts völlig von der Außenwelt abschotten, um jede Einflussnahme von außen auf die Wahlhandlungen zu vermeiden.
Im Konklave werden weltliche Erwägungen nach den Vorschriften des Kirchenrechts keine Rolle spielen, sondern allein der Heilige Geist das Kollegium der Kirchenvertreter leitet, auf die mit dem Tod des Papstes die Leitung der Weltkirche übergegangen ist und die nun auch zur Wahl des nächsten Bischofs von San Pedro und Vaticano berufen sind.

Inzwischen nehmen in der katholischen Öffentlichkeit allerdings schon die Überlegungen darüber Fahrt auf, wer der nächste Papst sein könnte. Kandidaten für das höchste Bischofsamt der Kirche gibt es streng genommen nicht, realistische Wahloptionen werden aber dennoch gehandelt und traditionell als „Papabile“ („papstfähig“) bezeichnet.
Neben Kardinaldekan Robert Fischer aus Bergen, der wegen seiner Bekanntheit, langjährigen Amtszeit als oberster Glaubenshüter und Wertschätzung als möglicher Kandidat gilt, werden auch der nicht minder erfahrene Kardinalstaatssekretär Louis de Renaldi aus Merolié, Kardinalkämmerer Janosch Stanislawa aus dem Heiligen Land und Kardinalvikar Raúl Sebastian Lee aus Valsanto als potenzielle Nachfolger diskutiert.
Kardinaldekan Fischer könnte aufgrund seiner liberalen Ansichten für den konservativen Teil des Kardinalskollegiums eine Herausforderung darstellen, nachdem bereits Papst Simon II. einigen Teilen der Kirche zu moderne Akzente gesetzt hatte.
Kardinalstaatssekretär de Renaldi wird aufgrund seiner Seniorität als möglicher Übergangspapst betrachtet, während Kardinalkämmerer Stanislawa als Vorsitzender der Generalkongregation ins Rampenlicht gerückt ist, gewissermaßen als das Gesicht der Sedisvakanz.
Kardinalvikar Lee hingegen wird von dem Teil des Kardinalskollegiums favorisiert, der sich Kontinuität im Amt des Papstes wünscht, da er dem verstorbenen Papst Simon II. seit seiner Priesterschaft eng verbunden war.

Zusätzlich zu diesen Kandidaten aus der Führung der Kurie des verstorbenen Papstes werden auch einige Kardinäle aus Dreibürgen als potenzielle Papabile gehandelt.
Im dreibürgener Reichsland Rem befindet sich mit dem Colle Vaticano der zweite Bischofssitz des Heiligen Vaters, sodass die Wahl eines Nachfolgers aus diesem Teil der Weltkirche ein starkes Symbol zur Bekräftigung der Einheit wäre, zu der die beiden letzten Päpste – Simon II. (2013-2024) und dessen Vorgänger Linus III. (2011-2013) – die katholische Weltkirche nach Überwindung der großen Kirchenspaltung von 1952 geführt hatten.
Diese Einheit allerdings hat in den letzten Jahren einige Risse bekommen, nicht zuletzt wegen der Herausbildung einer Nationalkirche in Nordhanar, die Papst Simon II. im Oktober 2021 mit der Exkommunikation belegt hatte.

Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit der bergischsprachigen Redaktion des Katholischen Rundfunks der Weltkirche (Radiotelevisión Católica de la Iglesia Universal – RTCUI), San Pedro in Valsanto.