Die Wahlen zum Rat der Bürger der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien sind abgeschlossen. Vom 12. bis 17. April waren die Bürger des Landes aufgerufen, ihr neues Parlament zu wählen. Die Ergebnisse markieren eine Verschiebung in der politischen Landschaft und lassen erneut auf eine herausfordernde Regierungsführung schließen.
Die bislang regierende Jedinstvo bleibt mit 40 % der Stimmen stärkste Kraft, muss jedoch im Vergleich zur Wahl im Dezember 2024 einen Verlust von 10 Prozentpunkten hinnehmen. Mit lediglich drei Sitzen im Rat der Bürger verfehlt die sozialistische Partei die absolute Mehrheit und ist auf parlamentarische Arbeitsmehrheiten angewiesen.
Ebenfalls drei Sitze erreicht die erstmals bei einer Wahl stark geschwächte linksliberale PROGRES, die auf 20 % der Stimmen kam – ein Rückgang von 17,5 Prozentpunkten. Dennoch bleibt sie eine zentrale Kraft im Parlament und könnte bei der Mehrheitsbildung eine Schlüsselrolle spielen.
Erstmals wieder in das Parlament eingezogen ist die Domovina – Narodna Seljačka Stranka, die mit 20 % der Stimmen einen Achtungserfolg erzielte und damit aus dem Stand einen Sitz erringen konnte. Die bäuerlich-liberale Partei hatte in den vergangenen Monaten durch die Rückkehr prominenter Politiker Aufmerksamkeit erlangt.
Die nationaldemokratische NAPRED legte mit einem Stimmenanteil von 20 % um 7,5 Prozentpunkte zu und stellt nun zwei Abgeordnete im Rat der Bürger. Ihr Zuwachs wird unter anderem auf eine verstärkte Mobilisierung konservativer und sicherheitspolitisch ausgerichteter Wählerschichten zurückgeführt.
Die Sitzverteilung in der aus zwei Kammern bestehenden Bundesversammlung stellt sich insgesamt wie folgt dar: Jedinstvo 3 Sitze, PROGRES 3 Sitze, NAPRED 2 Sitze, Domovina 1 Sitz.
Staatspräsident Mijatović (Jedinstvo) äußerte sich am Wahlabend zurückhaltend, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass eine konstruktive Lösung im Sinne der Stabilität Severaniens gefunden werde. Beobachter rechnen wie in der vorhergegangenen Legislaturperiode mit langwierigen parlamentarischen Debatten, da sowohl ideologische Differenzen als auch parteipolitische Rivalitäten zwischen den Fraktionen groß sind.
Die kommende Legislaturperiode verspricht politisch spannend zu werden. Die über Jahrzehnte dominierende Rolle Jedinstvos wird weiter in Frage gestellt, während neue und wiedererstarkte Kräfte den politischen Diskurs in Severanien neu mitgestalten dürften.