Auf 69 Seiten rechnet ein Ex-Soldat mit den albernischen Streitkräften ab. Der Bericht des Charles Briggs dokumentiert Verfall und Elend. 

Das Tagebuch von Charles Briggs hat es in sich. Auf 69 Seiten beschreibt der albernische Ex-Soldat grassierenden Verfall und Missstände in der Armee des Königreichs. Briggs Schilderungen seiner Militärzeit ergeben das Bild einer Institution, die sich schon lange im Niedergang befindet.

“Seit mehreren Jahren bestimmen Vernachlässigung und Misswirtschaft das Bild”, schreibt Briggs. “Die fähigsten Soldaten haben die Truppe schon verlassen, weil sie erkannt haben, dass nichts getan wird.“ Briggs war nach eigenen Angaben seit 2020 Mitglied der Besatzung der HMS Everdeen, einem Schiff der Invincible Battle Group der Royal Navy, nach einer ersten Dienstzeit in den Jahren 2010 bis 2016. Briggs schreibt, er fühle sich dem 3rd Carrier Support Squadron seit mehr als 20 Jahren verbunden, da schon sein Vater dort gedient habe. In den vier Jahren seiner Abwesenheit habe sich die Armee allerdings grundlegend und qualitativ verändert, so Briggs: „Auch davor war nicht alles perfekt, aber meines Erachtens wurde der Dienst damals noch sehr viel ernster genommen. Jetzt, Jahre später, hat vor allem die Marine nichts mehr mit der von damals gemein. Der Glanz ist ab, nur der Name ist geblieben.”

Der Militärhistoriker George P. Washburn hat Briggs Bericht genau studiert und führt die von ihm beschriebenen Missstände auf verschleppte Reformen zurück. Zwischen 2020 und heute haben die Verteidigungsminister Slater und MacDonald weitreichende Reformen verschlafen. Zweimal hieß es in der Thronrede der Königin, man wolle Maßnahmen zur effektiven Modernisierung der Streitkräfte in die Wege leiten – doch es geschah nichts. Er attestiert der Armee “furchtbaren Investitionsstau, Chaos sowie technologische Rückständigkeit”. Während andere anticäische Staaten wie Gran Novara, Targa und Severanien auf massive Aufrüstung und gezielte Investitionen setzten, käme aus Aldenroth nur heiße Luft.