NOWYJ GLAS – Analyse | 2. Juli 2025
„Tag der Klärung“ in Irkanien: Strukturbefehl 99 und das Reinheitsgesetz 2466
Genepohl – Irkanien hat am 1. Juli einen massiven Umbruch eingeleitet. Unter dem Titel „Strukturbefehl 99“ aktivierte das Zentralkommando über Nacht das sogenannte Reinheitsgesetz 2466 – ein juristisches Instrument, das explizit auf die Entfernung transfeindlicher, menschenverachtender und dogmatischer Ideologien aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens zielt.
Die nüchterne Systemnachricht im IRK-Net markierte den Beginn:
„Strukturbefehl 99: Reinheitsgesetz 2466 in Kraft. Maßnahmen nach §3 und §4 beginnen. Verifizierungen laufen. Bleiben Sie in Verbindung.“
Ein Gesetz mit ideologischer Schärfe
Das Gesetz über die strukturelle Reinigung feindlicher Ideologien – kurz RnG-IRK – geht weit über übliches Antidiskriminierungsrecht hinaus. Es definiert als feindlich unter anderem:
- jede Lehre, die Geschlecht als unveränderlich erklärt,
- jede Auffassung, die Transidentität oder Neurodivergenz pathologisiert,
- jede Form religiösen Reinheits- oder Unterordnungsdenkens.
Träger solcher Ideologien, so §3, sind „vollständig zu entfernen“ – aus Verwaltung, Bildung, Medien, Konzernen, Militär und sogar aus Klansystemen. Eine Rehabilitierung ist möglich, aber nur nach „tiefgreifender Einsicht“.
Der Ablauf: chirurgisch, unaufhaltsam
Die Durchführung der „Dekontaminierung“ war präzise vorbereitet. Noch vor Sonnenaufgang erschienen BSI-Beamte in öffentlichen Einrichtungen. Lehrpersonal, das sich nicht zu „körperlicher und geschlechtlicher Vielfalt“ bekannte, verlor Zugangskarten. Konzerne erhielten Besuch von strukturellen Prüfteams. In sozialen Netzwerken verschwanden Profile – nicht spektakulär, sondern systematisch.
In religiösen Einrichtungen begann eine stille Bereinigung. Während Shinto- und Asatru-Tempel größtenteils kooperierten, wurden andere geschlossen oder „versiegelt“.
Eine neue Stufe der Aamne-Doktrin
Beobachter sehen im RnG-IRK eine radikale Fortsetzung der aamne-Doktrin, die Irkaniens politischen und gesellschaftlichen Körper als strukturelles Ganzes begreift. In dieser Logik sind feindliche Ideologien keine bloßen Meinungen, sondern „infektiöse Vektoren“ – zu entfernen wie schadhafte Zellen.
Die Direktansprache von Marschall Alrun Amalbalde am Abend unterstrich dies:
„Niemand wurde heute gezwungen. Nur erinnert. Wer das Kollektiv missachtet, wird nicht vernichtet. Er wird aus der Struktur entfernt.“
Es ist ein Tonfall, der zwischen Fürsorge und Unerbittlichkeit oszilliert.
Reaktionen aus Naugard
In der Konföderation Naugard reagierte man angespannt, aber differenziert. Während offizielle Stellen Zurückhaltung übten, äußerten sich Stimmen aus Medien und Politik deutlich:
Elena Kpotkin, Mitglied der Föderalen Partei, erklärte am Abend:
„Wenn eine Regierung beginnt, Menschen anhand ihrer Ansichten strukturell zu entfernen, dann ist das nicht Schutz – sondern ein Entwurf zur Reinheit. Wir haben im 20. Jahrhundert gelernt, wohin das führt. Es beginnt stets mit einem Gesetz, das angeblich nur gegen das Böse gerichtet ist.“
Anders klang es aus progressiven Kreisen:
Die Abgeordnete Sara-Maria Greschkow (Progressive Liga) betonte:
„Was Irkanien tut, ist nicht liberal, aber es ist logisch: Wer Diskriminierung als Ideologie duldet, stellt sich außerhalb jeder modernen Gesellschaft.“
Ausblick: Reinigung oder Neustrukturierung?
Was gestern begann, war kein Putsch, keine Säuberung im klassischen Sinn, aber möglicherweise etwas viel Umfassenderes: die systematische Neustrukturierung eines Staates entlang eines moralischen Imperativs, der sich nicht mehr mit Pluralität zufrieden gibt, sondern Reinheit fordert, im Namen der Vielfalt.
Irkanien schläft ruhig, berichtet das IRK-Net.
Naugard jedoch blickt wachsam über den Ozean.
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