Die Volksratswahl in Gran Novara hat ein politisches Erdbeben ausgelöst: Mit 47,8 % der Stimmen erzielt die Partito Comunista Novara (PCN) unter der Führung von Eleonora Ancilotto einen überwältigenden Sieg – nur knapp an der absoluten Mehrheit vorbei. Beobachter sprechen von einem historischen Moment für Gran Novara, dessen politische Landschaft sich damit grundlegend verschieben dürfte.
Mit einer Wahlbeteiligung von 83,65 % erreichte der Urnengang einen neuen Höchststand. Früh zeichnete sich eine rege Teilnahme ab. Die Kommunisten überzeugten vor allem mit einem dualen Wahlkampf: klassenkämpferisch in der Rhetorik, aber gezielt zugeschnitten auf die ländliche Bevölkerung. Die Kombination aus ideologischer Klarheit und strategischer Bodenhaftung bescherte der PCN fast die Alleinregierung.
Zweitstärkste Kraft wurde das konservative Bündnis Tradizione e Futuro – Novara chiamò mit 31,5 %. Die Gruppierung rund um Primo Berlinguer, der zwar nicht selbst kandidierte, aber als Integrationsfigur der bürgerlich-adeligen Mitte galt, konnte vor allem in den Kernregionen Novaras punkten. Dennoch blieb man deutlich hinter der PCN zurück.
Der einst hoffnungsvolle Risorgimento stürzte auf 12,9 % ab – offenbar konnten konservative Nationalbewegte diesmal kaum mobilisiert werden. Überraschend schwach auch das neue Bündnis Nuovo Movimento (5,5 %), ein Versuch, Liberale und Grüne zu vereinen, der sich vor allem in Lascona und Magiano halten konnte.
Eine kleine Sensation gelang der harbothensischen Partito Socialdemocratico di Herót (PSH), die mit 2,3 % den Einzug in den Volksrat schaffte. Ihr Fokus auf Rechtsstaatlichkeit, anticäische Demokratie und regionale Selbstbestimmung traf offenbar einen Nerv – zumindest im kürzlich eingegliederten Heroth.
Ancilotto, die noch vor einem Jahr unter Hausarrest stand, wird nun vermutlich zur neuen Volkstribunin gewählt – ein symbolträchtiger Schritt in einem Land, das nach einem neuen Gleichgewicht zwischen Republik und Monarchie sucht. Ob sie jedoch auf Konfrontation mit dem konservativen Reichsrat geht oder eine Koalition mit Berlinguer anstrebt, bleibt offen. Innerhalb der PCN existieren auch moderate Strömungen, die zu einem historischen Kompromiss raten.
Die Ergebnisse legen den Grundstein für eine potenziell tiefgreifende Neuausrichtung der novarischen Politik. Der Volksrat, gestärkt durch die PCN, könnte sich künftig als selbstbewusstes Gegengewicht zum monarchisch geprägten Reichsrat positionieren. Die politische Zukunft Gran Novaras bleibt offen – aber sie wird nicht langweilig.