Sverdlovsk | Deafelis
Dem Kreml als Sitz des Tribuns der Sovjetunion, des ehrenwerten Genossen Sergej Sergejevitsch Koroljov, ging am heutigen Abend ein Eilschreiben zu. Absender? Der Hof des kleinen Bergkönigreiches und ausbeuterischen Feudalstaates Kelekian an der westlichen Grenze Sivirijas in dessen Hauptstadt Deafelis.

Kein geringer als der König dieses Landes erdreistete sich, die den friedliebenden Völkerbund der Sovjetunion in kriegslüsternem und despektierlichen Tonfall in aller öffentlichkeit erpressen zu wollen.
Von internatioalen Beobachtern, wie KGB unerwartet, ergeht sich das mit „An die Rädelsführer der roten Umtriebe“ überschriebene Schriftstück in Beschimpfungen des Sozialismus, der Weltrevolution, des Friedens, der Völkerfreundschaft und jener Mächte, die die genannten Werte in ihrem Banner hochhalten.

Das Königreich Kelekian, heißt es, breche mit sofortiger Wirkung jeden (also den bis dato ohnehin nur sporadisch vorhandenen) diplomatischen Kontakt zu der demokratisch legitimierten Regierung der Sovjetunion ab und verlange ohne Verzug die Herausgabe der jüngst von Sondereinheiten der Roten Armee in Stoiberlingen aufgebrachten, unabhängig steuerbaren, atomaren Sprengköpfe (wir berichteten).

Zur Stunde beraten Kreml und Oberster Sovjet in Kriesensitzungen über die Lage, aber auch über das Motiv des scheinbar geisteskranken Königs. Daß die SU nach Stoiberlingen einen weiteren Atomkriegsstaat in seiner Nähe nicht nur dulden, sondern auch noch rüsten wird, davon gehen Beobachter indessen aus, ist mehr als unwahrscheinlich.

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