Bad Münzberg – Offiziell begann heute am 2. Februar 2012 der Wahlkampf für die Wahlen zum Münzberger Landeshauptmann und zum Münzberger Landtag zwischen dem 10. und 12. Februar 2012. Doch  faktisch läuft der Wahlkampf mit dem dominierenden Thema der Unabhängigkeit Münzbergs von Priedgallen schon seit einigen Wochen. Insgesamt drei Listen kandidieren zu den Landtagswahlen. Die bisher regierende konservativ-christliche Christliche Volksunion (CVU), die liberale-demokratische Demokratische Reformpartei (DRM) und die liberal-konservative Münzberger Bürgerunion (MBU). Als Landeshauptmann bewerben sich der Amtsinhaber Karl von Kautzberg von der CVU und der Vorsitzende der MBU Helmut Scharinger. Die DRM hat keinen eigenen Kandidaten aufgestellt und unterstützt Scharinger. Die DRM leidet ein wenig darunter, dass ihre Vorsitzende Janine Bauer Mitglied der Priedgaller Staatsregierung ist, was ihr von der CVU als Verrat ausgelegt wird.

Es zeichnet sich eine Koalition zwischen MBU und DRM ab, doch diese macht angesichts des präsidialen Systems Münzbergs nur Sinn, wenn es Scharinger gelingt den Posten des Landeshauptmanns zu gewinnen. Hier zeichnet sich ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen beiden Kandidaten ab. Dominierendes Thema ist der Weg Münzbergs zur Unabhängigkeit. MBU und DRM wollen diese in Verhandlungen mit Priedgallen erringen und im Vorfeld auf die im Bürgerkrieg 2008 verlorenen Gebiete verzichten und dadurch einen bewussten Bruch zum alten Fürstentum Münzberg vollziehen. Die CVU beharrt dagegen auf die Rechtsposition Münzbergs und der Kontinuität zum Fürstentum Münzberg und will sich von der UVNO Münzbergs Rechtposition bestätigen lassen.

Die Wahlen in Münzberg werden zeigen, welche Sichtweise die Mehrheit der Bevölkerung teilt. Auffällig ist jedoch, dass keine Partei und kein Kandidat für einen Verbleib Münzbergs in Priedgallen eintritt. Bemerkenswert auch ist, dass Münzberg als einziger Landesteil Priedgallens eine lebendige Demokratie und ein funktionierendes Mehrparteiensystem entwickelt hat. Hier ist ein klarer Bruch zur absolutistischen Monarchie des alten Münzbergs erkennbar, als die Bevölkerung weitgehend unpolitisch war. Priedgallen hat sich zu Münzbergs Forderungen nicht geäußert und scheint erst die Wahlen abwarten zu wollen.

Der Industrielle Scharinger hat das Thema Unabhängigkeit zum Schwerpunkt seiner Kampagne gemacht. Der MBU-Vorsitzende legte einen sieben Punkte Plan für die Unabhängigkeit Münzbergs vor. Danach soll die Unabhängigkeit in Verhandlungen mit Priedgallen erreicht werden und auf die im Bürgerkrieg 2008 verlorenenen ehemaligen Münzberger Gebiete verzichtet werden, die jetzt direkt zu Priedgallen gehören bzw. zu den autonomen Regionen Tavelien und dem Herzogtum Neubadenburg, das sich unlängst zu einer eigenständigen Nation erklärt hat. Scharinger will eine sanfte Loslösung von Priedgallen, so will er dass die priedgallische Fürstin Laima Staatsoberhaupt Münzbergs bleibt und es soll auch über eine gemeinsame Verteidigungs- und Währungsunion verhandelt werden. Die DRM teilt wesentliche Punkte dieses Sieben-Punkte-Plans, will jedoch die Monarchie gänzlich abschaffen und die Gesellschaft umfassend modernisieren. MBU und DRM treten für die Anerkennung der auf dem Nordmünzberger Dialekt beruhenden Volkssprache als Nationalsprache ein. Dies lehnt die CVU ab.

Die CVU tritt zwar für die Unabhängigkeit Münzbergs ein, will jedoch die UVNO einschalten, um Münzbergs Rechtsstatus festzustellen. Die CVU hofft so, ein Anrecht auf die Unabhängigkeit zu bekommen und den Anspruch auf die verlorenen Gebiete aufrechtzuerhalten. Man will nicht als Bittsteller mit Priedgallen verhandeln, sondern auf Augenhöhe. Kritiker werfen der CVU vor, dass dies illusionär sei, da Priedgallen kein Mitglied der UVNO ist und auch nicht deren Konventionen unterzeichnet hat. Die CVU betont die Traditionen des alten 2008 untergegangenen Fürstentums Münzberg. Doch die letzten vier Jahre haben viele Modernisierungsprozesse in der Gesellschaft ausgelöst. Viele Menschen aus den von Priedgallen annektierten Gebieten sind in das heutige kleinere Münzberg geflüchtet. So haben sich die traditionellen Sozialmileus aufgelöst. So argumentieren MBU und DRM auch, dass das heutige Münzberg daher eine neue Nation sei.

Schreibe einen Kommentar