Tod des Präsidenten, Parteigründungen, Verfassungsklage – Turbulente Zeiten für Cordanien. Eine Analyse von Helmut Pfennigsatz. In letzter Zeit überschlagen sich die Ereignisse in unserem kleinen Land förmlich: Ein neuer Armeeeinsatz droht, der Staatspräsident stirbt überraschend, die Freie Partei wird gegründet, die Zuwanderung erreicht Rekordhöhe, die Volkspartei entsteht, und ein kaum bekannter Politiker reicht Verfassungsklage gegen die Regierung ein. Alle für sich allein gekommen schon kleine oder große Sensationen, ergeben diese Nachrichten zusammen das Bild eines Landes, dessen politische Landschaft sich innerhalb kürzester Zeit radikal verändert. Altgediente Staatsmänner wie Wittenberge, Söllner und Mayfield verlassen die Bühne, und schon stehen neue Köpfer mit Namen wie Phillister, Richthofen und Schiller bereit. Und bringen ihre eigenen Partein gleich noch mit. Da können die verbliebenen Urgesteine wie Brandt und Lohmann nur verdutzt schauen – und zum Gegenangriff blasen. Gespannt darf man sein, wie sich die Dinge fortentwickeln werden: Das Willi Brandt Staatspräsident wird, daran zweifeln nicht mehr viele – schließlich hat er eine Koaltion aus CL und SAC hinter sich stehen. Doch wie werden die anderen Parteien abschneiden, und mit welchen Kandidaten eigentlich? Und, ebenso wichtig, wie werden die Richter in dieser extrem schwierigen Verfassungsfrage um Mehrheits- und Fristauslegungen entscheiden? Der Ausgang des Verfahrens scheint offen. Eine Anrufung des Staatsgerichtshofes stellt in der cordanischen Politik ohnehin eine Seltenheit da. Und wer weiß, vielleicht tut die Bewegung unserer zum Teil etwas eingefahrenen, ja zuweilen gar verschlafenen Politikszene ganz gut. Neue Besen kehren besser, oder wirbeln zumindest den alten Staub ein wenig auf. Wie das alles ausgeht, wage ich nicht zu prophezeien – dass es spannend wird, steht außer Frage.
Quelle: Organisatorische Rundschau

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