Lieljaunava – Vollkommen überraschend hat die Fürstin von Priedgallen Laima IV. im Süden des ehemaligen Münzbergs per Dekret das Herzogtum Neubadenburg gegründet. Das Territorium war im Einigungskrieg vom ursprünglichen Münzberg an Altpriedgallen angegliedert worden. Keine Region Priedgallens wurde im Krieg im vergleichbaren Umfang zerstört wie der national gemischte Süden Münzbergs. Als Herrscherfamilie soll das Haus Badenburg aus Badonien (Nordanien) in die Herzogswürde eingesetzt werden. Die Badenburgs mussten Nordanien nach dem Putsch im letzten Monat verlassen.

Sophia von Badenburg war bereits im vergangenen Jahr in Priedgallen im Exil und gilt als enge Vertraute von Fürstin Laima IV. Sophia kündigte den Wiederaufbau des Landes zum Wohle aller nationaler Gruppen an. Die künftige Residenzstadt des Herzogtums, das unabtrennbarer Teil Priedgallens sein soll, wird Ziegenfurt sein. Die alte Ziegenburg wurde inzwischen nach badonischen Vorbild umgebaut und trägt nun den Namen der Herrschergeschlechts Badenburg. Große Teile der alten badonischen Elite werden nun im Herzogtum erwartet. Sogar der Sportklub Rapid siedelte aus der badonischen Metropole Klangfurth nach Ziegenfurt über.

In Priedgallen stieß die Entscheidung durchaus auf Kritik. Die priedgallische orientierte Volkspartei lehnte die Gründung als Verrat an den Ergebnissen des Einigungskrieges ab. In Münzberg stiess die Gründung auf ein geteiltes Echo. Die Landesvorsitzende von Kleinmünzberg Karl von Kautzberg drückte sein Unverständnis aus, dass das Gebiet nicht direkt mit Kleinmünzberg zusammengelegt wurde und die Demokratische Reformpartei Münzbergs stört sich an der Regierungsform der Monarchie. Die zukünftige Herzogin Sophia von Badenburg sagte auf Drängen des Münzbergischen Landeskirche bereits ihren Übertritt vom Katholizismus zum Protestantismus zu und kündigte an, das Land mit eigenen Finanzmitteln wieder aufzubauen.

Beobachter gehen von einer Stärkung des monarchischen Elements in Priedgallen durch die Schaffung der Herzogtums Neubadenburgs aus. Noch ist unklar wie sich das neue Herzogtum auf nationale und politische Balance des Fürstentums Priedgallens auswirken wird. Viele sehen in dem Manöver von Fürstin Laima IV. eine Fortsetzung ihrer bisherigen „Divide et impera“-Politik. In diesem Sinne erscheint die Schaffung des Herzogtums als Versuch einer Schwächung Münzbergs zu sein. Da aber auch nationalpriedgallische Kreise diesem Schritt durchaus skeptisch gegenüberstehen, erscheint dieser Schritt durchaus gewagt.

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