San Pedro, Status Valsantinus – Vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz und Millionen an den Bildschirmen weltweit hat Papst Silvester IV. am Ostersonntag von der Benediktionsloggia des Petersdoms den traditionellen Segen Urbi et Orbi („der Stadt und dem Erdkreis“) gespendet. Zuvor richtete der 80-jährige Pontifex in seiner ersten Osterbotschaft eine kraftvolle, tief in der katholischen Tradition verwurzelte Ansprache an die Gläubigen in aller Welt.

Christus surréxit – Surréxit vere, allelúja!“ – Mit diesen klassischen Osterworten eröffnete der Heilige Vater seine Botschaft, in der er die Auferstehung Christi als lebendige Wirklichkeit bekräftigte und zur geistlichen Erneuerung aufrief.

Silvester IV., der bürgerlich Oswald Kardinal Jungbluth heißt und im vergangenen Jahr auf den Stuhl Petri gewählt wurde, präsentierte sich in seiner Ansprache als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Zukunft. Er beschrieb sich als Sohn einer Tradition des „ehrbaren Dienstes“ und erinnerte an seine Prägung im Geiste von Ordnung und Glaube – zugleich aber warb er für eine Kirche, die aus der „Tiefe der geistlichen Verbundenheit“ ihre Einheit immer wieder neu finden müsse.

Zwischen Tradition und Aufbruch

„Die Auferstehung ist kein Gleichnis – sie ist Wirklichkeit“, mahnte der Papst eindringlich. „Der Stein ist weggerollt, das Grab ist leer.“ Aus dieser österlichen Wahrheit folgerte er einen klaren Appell an Klerus und Laien gleichermaßen: Der Glaube dürfe nicht in Lauheit oder Beliebigkeit erstarren, sondern müsse lebendig und mutig bezeugt werden.

„Seid keine Funktionäre des Relativen“, forderte Silvester IV. die Bischöfe und Priester auf. „Seid Väter, seid Lehrer, seid Hirten.“ Auch an die Gläubigen erging ein klarer Ruf zur Wachsamkeit und zum Gebet. „Ostern ist keine bloße Erinnerung – Ostern ist Sendung“, so der Papst.

Ein Ruf zum Frieden in einer unruhigen Welt

Mit besonderer Eindringlichkeit sprach der Pontifex über den Zustand der Welt: Die Menschheit sei „zerrissen“ und lebe in einer „unruhigen Zeit“. Deshalb sei das Fest der Auferstehung ein umso wichtigerer Impuls, „dem Bösen zu widersagen“ und Hoffnung zu stiften.

Silvester IV. rief zum Gebet für die Verfolgten und Schwachen auf – und auch für die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft. „Beten wir gemeinsam für Frieden: In den Herzen und Köpfen, in den Hallen der Mächtigen und den Zuflüchten der Armen, in den Herzen aller Menschen guten Willens.“

Ein Papst mit klarem Kompass

Die erste Osteransprache Silvesters IV. knüpft in Sprache und Ton deutlich an die liturgische und theologische Tiefe seiner Vorgänger an, zugleich aber bleibt sie unverkennbar eigen. Der Papst vermeidet populistische Vereinfachungen, spricht mit Ernst und Überzeugung, und vermittelt dabei die geistige Autorität eines Mannes, der die Last und die Größe seines Amtes gleichermaßen erkannt hat.

Am Ende seiner Botschaft sandte er den traditionellen Ostergruß in mehreren Sprachen in die Welt: „Frohe Ostern, Feliz Pascua, Bonnes Pâques, Buona Pasqua, Happy Easter.“

Hoffnung auf Erneuerung

Mit diesem Auftakt zu seinem ersten vollständigen Amtsjahr als Papst hat Silvester IV. einen Ton gesetzt, der sowohl zur Sammlung der Kirche nach innen als auch zur klaren Ansprache der Welt nach außen beitragen soll. In einer Zeit globaler Krisen und wachsender Orientierungslosigkeit wirkt seine Osterbotschaft wie ein Aufruf, wieder auf das Zentrum des Glaubens zu blicken: auf Christus, den Auferstandenen.

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Von RTCIU