San Pedro, Valsanto – 19.04.2024 (RTCIU). Am frühen Freitagabend war es an Kardinaldekan Robert Fischer, die bekannten Worte „Habemus Papam“ von der Loggia des Petersdomes in San Pedro, Valsanto, zu sprechen und der Welt die Wahl eines neuen Oberhauptes der katholischen Weltkirche zu verkünden.
Nach sechs Tagen der Abgeschiedenheit und im zwölften Wahlgang war die Entscheidung der Kardinäle, für die es mindestens einer 2/3-Mehrheit der 37 Teilnehmer des Konklaves bedurfte, im Laufe des Freitages auf den früheren Erzbischof von Reichstal und Primas von Dreibürgen, Oswald Kardinal Jungbluth, gefallen, der sich den Papst-Namen Silvester IV. gab.
Der 79-jährige ist der erste Papst aus dem früher zu Vaticano gehörenden Teil der seit 2011 wiedervereinigten Kirche. Nach seinem Rückzug aus kirchlichen Leitungsämtern im Sommer 2017 hatte er zurückgezogen in einem Kloster gelebt, noch kurz vor seiner Abreise zum Konklave dreibürgener Medien gegenüber erklärt, dass er bereit sei, seine Pflichten als Kardinal zu erfüllen. Mit seiner Wahl zum Papst hatten wohl weder er selbst, noch Beobachter aus aller Welt gerechnet.
In seiner ersten Ansprache und bevor er der Stadt und dem Erdkreis den bekannten Segen „Urbi et Orbi“ des Papstes erteilte, mit dem ein Ablass von allen Sündenstrafen verbunden ist, betonte er die Werte der Einheit und der Nächstenliebe ebenso wie seine Demut vor der großen Aufgabe, die ihm übertragen worden sei.
Mit ersten Personalentscheidungen des neuen Papstes ebenso wie mit der feierlichen Inthronisation zumindest auf dem Stuhle Petri in San Pedro ist schon in den nächsten Tagen zu rechnen, nachdem die Kurie mit dem Tod seines Vorgängers Simon II. am 06. April 2024 weitestgehend zum Stillstand gekommen war.
Die dreibürgener Kirchenregion, der Jungbluth bis 2017 viele Jahre vorstand, besteht aus einer Kirchenprovinz für jeden Gliedstaat statt für den Gesamtstaat wie in anderen Teilen der Welt. Sie gilt als eher konservativ geprägt und umfasst mit der Kirchenprovinz Rem auch das Gebiet rund um den zweiten Amtssitz des Papstes auf dem Colle Vaticano.
Beobachter spekulieren darüber, ob der neue Papst wichtige Positionen innerhalb der Kurie mit Vertretern des dreibürgener Klerus besetzen wird.
Dieser Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit der bergischsprachigen Redaktion des Katholischen Rundfunks der Weltkirche (Radiotelevisión Católica de la Iglesia Universal – RTCUI), San Pedro in Valsanto.