Vinasy, 12. Oktober 2025 — Die regierende sozialistische Partei Jedinstvo hat einen entscheidenden Sieg in der Stichwahl um das Präsidentenamt Severaniens errungen: Ihr Kandidat Tomislav Batić gewann 64 Prozent der Stimmen, während sein Rivale Josip Olić von der reformistischen Bewegung PROGRES nur 36 Prozent erreichte. Batić löst seinen Parteikollegen Tin Mijatović im Amt ab, der nach einer Amtszeit nicht erneut angetreten war.
Mit dem Wahlsieg des 60-jährigen Juristen und vorigen Innen- und Justizministers festigt die sozialistische Partei ihre dominierende Position in dem föderalen Staat. Bereits vor wenigen Wochen hatte die Jedinstvo bei den Parlamentswahlen eine absolute Mehrheit errungen. In seiner Ansprache am Wahlabend sprach Batić von einem „Sieg der Vernunft über den Zynismus“ und betonte, der Erfolg gehöre „den Arbeitern, Bauern, Lehrern und Ärzten, die Tag für Tag das Fundament dieses Landes bilden“. Kritisiert wurde am Wahlabend von Beobachtern vor allem der martialisch anmutende Auftritt des Wahlsiegers, der in der Vergangenheit eher zu den pragmatisch- und konsensorientierten Stimmen in der Jedinstvo gehörte.
Rückschlag für die Reformkräfte
Der unterlegene Kandidat Josip Olić, ehemaliger Präsident und seit vergangenem Jahr Mitglied der Partei PROGRES, räumte seine Niederlage noch am Abend ein. In einer kurzen Erklärung in Duranje sagte er:
Dieses Ergebnis ist enttäuschend, für mich persönlich, für unser Team, und für all jene, die auf einen Wechsel gehofft haben. Aber es ist auch Teil der Demokratie: Man wirbt um Vertrauen, man stellt sich der Entscheidung, und man akzeptiert sie. Ich bin stolz darauf, dass wir in diesen Wochen eine andere Vision für Severanien formuliert haben: eine Vision, die auf Offenheit, Dialog und Erneuerung setzt. Auch wenn sie heute nicht gewonnen hat – sie wird bleiben. Denn viele Menschen in diesem Land, gerade junge, kritische und mutige Bürgerinnen und Bürger, haben sich in dieser Idee wiedergefunden.
Olić konnte vor allem in den Städten Aressiniens und Kaysterans punkten, verfehlte jedoch auf dem Land die nötige Unterstützung. Analysten sehen darin eine Schwäche der Reformpartei, der es bislang nicht gelingt, über urbane Milieus hinaus eine stabile Wählerbasis aufzubauen.
Signalwirkung über die Grenzen hinaus
Internationale Beobachter sehen in Batićs Wahl ein Signal der Kontinuität und regionalen Stabilität. Der künftige Präsident gilt als Pragmatiker, der Severaniens außenpolitische Linie fortführen dürfte: enge Zusammenarbeit innerhalb der Intesa cordiale. Seine Vereidigung ist für den 14. Oktober 2025 in Vinasy geplant.