Vinaši, 16. Mai 2025 – Die jüngsten Präsidentschaftswahlen in den Republiken Kaysteran und Aressinien haben die politische Landkarte Severaniens spürbar verändert. Während in Kaysteran der amtierende Präsident Marko Boban von der PROGRES souverän im Amt bestätigt wurde, musste die Jedinstvo in Aressinien eine empfindliche Niederlage hinnehmen.

In Kaysteran setzte Boban seine Linie der pragmatischen Reformen fort und gewann klar gegen seine Herausforderer. Damit bleibt die industrialisierte Republik im Westen fest in der Hand der PROGRES, die sich in den letzten Monaten zunehmend als strukturierende Kraft im föderalen Gefüge profilierte.

Marko Boban

In Aressinien dagegen wurde der designierte Jedinstvo-Kandidat Sabahudin Karabegović in der Stichwahl von Janko Jednić (Domovina) geschlagen – ein deutlicher Stimmungsumschwung in einer Republik, die lange als uneinnehmbare Bastion der Jedinstvo galt. Der Verlust bedeutet zugleich den Verlust eines Sitzes in der Bundesversammlung, was das politische Gewicht der Partei erheblich mindert.

Janko Jednić

Damit stellt PROGRES damit weiterhin zwei der vier Republikspräsidenten und wird zur größten Kraft im föderalen Parlament. Für den sozialistischen Bundespräsidenten der Jedinstvo Tin Mijatović bringt das neue Spannungsverhältnisse mit sich: Zwar sondiert er weiterhin Gespräche mit der NAPRED und der PROGRES, doch die gestärkte Position letzterer dürfte ihre Ansprüche in einer möglichen Koalitionsbildung erhöhen – und Mijatović weniger Spielraum lassen.

Ob es gelingt, auf dieser neuen Grundlage eine arbeitsfähige Mehrheit zu bilden, bleibt offen. Politische Beobachter schließen nicht aus, dass sich in den kommenden Wochen festgefahrene Fronten herausbilden – mit ungewissem Ausgang für Gesetzgebung und Haushaltsverhandlungen. Die Verfassungsordnung sieht in solchen Fällen mit Artikel 6a ein Mittel zur Neuordnung (Rücktritt des Präsidenten und Auflösung des Parlaments) vor, doch bislang gibt es keine Hinweise auf entsprechende Schritte.

Klar ist: Das politische Gefüge Severaniens ist in Bewegung geraten. Und wer künftig die Richtung vorgibt, wird nicht mehr allein in Vinaši entschieden.

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Von vesti